ESG-Risiken verringern, Wandel fördern

Dass der Begriff Nachhaltigkeit schwierig zu definieren ist, zeigt sich etwa an der Vielzahl verschiedener Investmentansätze, die unter dem Label „nachhaltig“ verfolgt werden. Ein genauer Blick auf das entsprechende Produkt und ein tiefgehendes Verständnis der jeweiligen Umsetzung von Nachhaltigkeit sind essenziell.

Der nachfolgende Beitrag sowie das angehängte PDF-Dokument stellen daher die Umsetzung von Nachhaltigkeit bei den UBS SRI ETFs vor. Ab dem Jahr 2021 werden insgesamt fünf UBS SRI ETFs im Fondsuniversum enthalten sein. Dabei handelt es sich um Aktien-ETFs auf verschiedene Regionen, die alle demselben Nachhaltigkeitsansatz folgen. Der UBS SRI-Ansatz ist einer der strengsten Ansätze, die es im ETF-Mantel derzeit gibt. Ausgangspunkt ist jeweils der ungefilterte Referenzindex (etwa MSCI World für den MSCI World SRI oder MSCI Emerging Markets für den MSCI Emerging Markets SRI).

 

UBS SRI ETFs

Die ersten SRI-ETFs haben wir bereits im Jahr 2011 lanciert, als das Thema noch nicht im Fokus von Anlegerinnen und Anlegern stand. Mittlerweile verwalten wir in nachhaltigen Strategien ein Vermögen von rund 17 Milliarden Euro und zählen zu einem der führenden Anbieter für nachhaltige ETFs in Europa. Der SRI-Ansatz macht dabei den Löwenanteil der Gelder aus.

SRI steht für „Socially Responsible Investing“, welches ein wertorientiertes und ethisches Investieren beschreibt. Das Herzstück der MSCI-SRI-Indizes ist ein mehrstufiger Selektionsprozess. Die Schritte sind in der nachfolgenden Übersicht dargestellt.

 

ETFs sind zwar in der Regel passive, also rein Index replizierende, Anlagevehikel. Allerdings werden Indizes selbst von Zeit zu Zeit adjustiert und sind nicht komplett statisch. Diese Anpassungsmöglichkeiten sind generell wichtig, im Bereich Nachhaltigkeit aber umso zentraler.

Die SRI Indizes von MSCI wurden über die Jahre fortlaufend verbessert. So wurde zum Beispiel ein Höchstgewicht einzelner Unternehmen im Index von fünf Prozent implementiert. Diese Regel wurde hinzugenommen, um zu verhindern, dass einzelne Unternehmen einen zu großen Anteil am Index ausmachen. Wäre beispielsweise der MSCI USA SRI Index rein nach Marktkapitalisierung gewichtet, würde Microsoft beinahe ein Fünftel des Portfolios ausmachen. Ähnliches gilt für den MSCI Emerging Markets SRI Index, in dem auf Taiwan Semiconductor rund 22 Prozent entfallen würden – mit entsprechendem Einzelaktienrisiko.

Eine weitere Neuerung haben wir jüngst zum Dezember 2020 eingeführt. Die SRI Indizes, die von unseren SRI ETFs abgebildet werden, haben seitdem zusätzliche Filter im Bereich fossiler Brennstoffe. Der CO2-Fußabdruck wird im Vergleich zur Vorgängerversion weiter verbessert. Zukünftig gilt keine Toleranz bei den folgenden Geschäftsaktivitäten (eine detaillierte Auflistung des Prozesses im angehängten PDF):
 

  • Steinkohleabbau
  • Unkonventionelle Öl- & Gas-Gewinnung wie Ölsand
  • Konventionelle Öl- & Gas-Gewinnung wie Kohle
  • Kohlebasierte Energiegewinnung
  • Öl- & Gasbasierte Energiegewinnung
  • Besitz fossiler Brennstoffe

 

SRI als Risikomanagement-Tool

Durch stetige Optimierungen wie die beschriebenen sowie den Selektionsprozess war der SRI-Ansatz für viele Anlegerinnen und Anleger in den vergangenen Jahren eine gute Wahl. Der Fall VW ist ein Beispiel dafür: In den MSCI-SRI-Indizes war der Autobauer schon vor dem Abgasskandal wegen Kritik an der Corporate Governance und dem daraus erwachsenden Nachhaltigkeitsrisiko nicht enthalten. Gleiches trifft ebenso auf BP, das 2010 mit der Havarie der Ölplattform Deepwater Horizon in die Negativschlagzeilen geriet, und auf Facebook zu, das mit Datenskandal rund um Cambridge Analytica im Jahr 2018 im Fokus stand. Auch diese beiden Unternehmen hatte das Research-Team von MSCI bereits aus den SRI-Indizes entfernt, bevor es zu den jeweiligen Skandalen kam, da beide hinsichtlich der ESG Kriterien deutlich schlechter abschnitten als andere Unternehmen aus ihren Sektoren. Die drei Beispiele illustrieren, dass Nachhaltigkeitslösungen als ein Risikomanagement-Tool verstanden werden sollten. Ein konsistentes und transparentes Regelwerk hilft, frühzeitig ESG-Risiken zu identifizieren und diese bestmöglich aus dem Portfolio auszuschließen. Das schützt den langfristigen Wert der Anlage. Zudem hat sich das in der Vergangenheit weitverbreitete Vorurteil, ein nachhaltiger Investmentansatz gehe zulasten der Performance, nicht bewahrheitet. 
 

 

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